[Rezension] Was aus uns wird

Autor: David Gilbert
Originaltitel: & Sons
Verlag: Eichborn Verlag
Publisher: Fourth Estate
Seiten: 640
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Vielen Dank an Blogg dein Buch & den Verlag für dieses Rezensionsexemplar!




Inhalt


Es gibt sie immer mal wieder, diese Romane, die jede Generation aufs Neue elektrisieren, die für viele Leser zu Lebensbüchern werden. "Der Fänger im Roggen" zum Beispiel. In Gilberts neuen Roman gibt es neben Salingers Meisterwerk ein weiteres solches Buch, das Weltruhm erlangt hat: "Ampersand". Sein Autor, A.N. Dyer, hat diesen Ruhm aber längst überlebt, er ist alt geworden, leidet unter allerlei Gebrechen, er weiß, dass er seine Kreativität verloren hat. Als sein bester Freund stirbt, lädt er seine drei Söhne zu sich ein, um ihnen ein Geheimnis anzuvertrauen - eine Enthüllung, die nicht alle überleben werden.


Meine Meinung

Ganz ehrlich gesagt: ich hatte mehr erwartet. Wenn ein Buch so gepriesen wird, wenn es um einen Autor geht der mit J.D. Salinger verglichen wird, dann erwarte ich eine sehr, sehr gute Story.
Es ist auch nicht schlecht, versteht mich nicht falsch. Aber es geht über 300 Seiten bis es endlich so richtig anfängt und das ist einfach zu lange. Viel, viel zu lange!
All diese Hintergrundgeschichten zu den Charakteren waren zwar gut zu lesen, aber der Klappentext gibt schon einiges der Handlung vorweg und ich habe die meiste Zeit einfach darauf gewartet, dass endlich passiert was schon hinten stand.
Denn die Geschichte war eigentlich sehr gut. Sie war trotz allem überraschend, sehr komplex und theoretisch hätte auch Spannung vorhanden sein können.  

Von der fehlenden Spannung haben allerdings die Charaktere sehr profitiert. Die HIntergrundgeschichten waren sehr gut ausgearbeitet und wir haben sehr viel über die handelnden Personen erfahren. Das war zum einen sehr interessant, man konnte alles nachvollziehen. Sie waren auch sehr komplex gestaltet, mit vielen Facetten - immer ein Pluspunkt!

Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er war gleichzeitig einfach und komplex, die Sätze waren teils sehr lange, aber immer gut verständlich. 
Besonders gefallen hat mir der Aufbau des Buches: die Geschichte wird vom Sohn des besten Freundes A.N. Dyers erzählt. Dieser sieht die Dyers als seine erweiterete Familie an, obwohl niemand ihn wirklich als engen Freund sieht. Diese Dynamik war sehr interessant und ich konnte mich nie entscheiden, ob ich mich jetzt über Philips blinde Verehrung aufregen oder Mitleid mit ihm haben sollte.Ich bin ein grosser Fan von literarischen Experimenten und dieses war auf jeden Fall sehr interessant!

Fazit 

Wenn ihr anspruchsvolle Familienromane mögt, seid ihr hier sicher richtig, besonders wenn ihr kein Problem mit einem langen Einstieg habt.

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