[Rezension] Eve & Adam



Originaltitel: Eve & Adam
Autor: Katherine Applegate & Michael Grant
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Seiten:352

Inhalt

Als Tochter aus reichem Hause genießt die 17-jährige Evening Spiker so manches Privileg: zum Beispiel einen Aufenthalt in der Privatklinik ihrer Mutter, wo sie nach einem schweren Verkehrsunfall behandelt wird. Damit Eve sich im tristen Krankenhausalltag nicht langweilt, soll sie ihren Traumtyp am Computer entwerfen. Größe, Augenfarbe, IQ - Eve darf alles selbst entscheiden. Sie hält es für ein lustiges Spiel, doch kurz darauf steht er ihr leibhaftig gegenüber ...



Meine Meinung

Im Moment muss ich ja leider zugeben, dass ich mich mehr mit Schullektüre und mir war von Anfang an klar, diese Story würde leichter sein. Keine unglaublich komplexe Story, die irgendwo zwischen zwei Zeilen ganz eindeutig den Zeitgeist einer Generation zeigt.
Aber etwas mehr hätte ich mir schon erwartet.

Ich will hier nicht den Moralapostel spielen und ich habe ab und zu nichts gegen eine Story, die etwas weniger Handlungstiefe hat. Aber ich reagiere extrem empfindlich, wenn man heikle Themen unglaublich klischeehaft darstellt.

Um es kurz zu halten: wenn ihr eine Geschichte sucht, die sich mit Gentechnik beschäftigt, lest dieses Buch nicht. Wenn ihr eine unterhaltsame Liebesgeschichte sucht, lest es auch nicht.


Ich habe ja oben schon angetönt, dass ich mich unglaublich über die Geschichte genervt habe und ich möchte hier ein bisschen genauer auf einige Punkte eingehen, die ich sehr problematisch finde, unter anderem auch das Ende.

Die Geschichte handelt ja explizit davon, einen Menschen zu erschaffen. Gleichzeitig werden die schrecklichen Experimente angesprochen, bei denen beispielsweise die DNA einer Maus so verändert wurde, dass ihr ein menschliches Ohr auf dem Rücken wächst. Es steht hier nicht zur Disskusion, dass solche Experimente schrecklich sind und auch die Reaktion der Charaktere darauf ist noch in Ordnung. Doch plötzlich taucht Adam auf, an dem Eve für so lange Zeit herumgebastelt hat und all die moralischen Befangenheiten werden über Bord geworfen. Eine Maus genetisch zu verändern, das geht gar nicht, aber den perfekten Menschen kann man ohne Skrupel erschaffen? 

Es ist mir in diesem Kontext eigentlich egal ob es ein Jugendbuch ist oder nicht, ob es unterhalten soll oder nicht, DAS kann doch nicht sein! Gentechnik ist eines der umstrittensten Themen in der heutigen Gesellschaft, die Menschheit beginnt langsam zu realisieren was alles möglich wäre und wie schrecklich die Folgen sein könnten, und dann kommt ein Buch daher mit der Moral "Wenn der Mensch perfekt ist, den wir schaffen, dann ist es okay". Ganz ehrlich, mir fällt es sehr schwer, meine Empörung darüber in Worte zu fassen!

Und das Ende ist einfach wirklich nur kitschig. Wie Adam danach mit ihrer besten Freundin zusammen kommt... eine dümmere Art ein Liebesdreieck zu lösen gibt es doch nicht! Ich habe mich dann wirklich nur noch genervt und ich war kurz davor, dass Buch gegen die Wand zu knallen. Und das passiert bei mir wirklich selten.

Fazit 

Das ist wirklich das erste Buch, bei dem ich wirklich jedem raten würde, die Finger davon zu lassen. Ich war so enttäuscht von dieser Oberflächlichkeit und dem ganzen Liebesdrama, dass der zweite Stern wirklich nur dafür war, dass mir die Leserunde auf Lovelybooks so gut gefallen hat.


2 Kommentare:

  1. Ich bin jetzt sehr erleichtert das ich letztens in der Buchhandlung nicht dieses Buch gekauft habe sondern dafür ein anderes vom Piper Verlag genommen habe. Die Idee hört sich so gut an, aber es gibt wirklich fast nur negative Meinungen dazu. :/
    Eine tolle Rezension!
    Viele liebe Grüße,
    Jasi ♥

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    1. Eine wirklich gute Entscheidung.
      Ich finde es aber unglaublich schade, wenn ein Buch durchweg schlecht bewertet wird und in meinen Augen wäre das einfach nicht nötig. Aber kommt halt vor.
      Vielen Dank ♥
      xx
      Rin

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