[Rezension] Nr. 13

Autor: Laura Wulff
Verlag: dotbooks
Seiten: 369

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Vielen Dank an BloggdeinBuch  und dotbooks für dieses Rezensionsexemplar!

Inhalt:

Während Daniel versucht, sich nach seinem Unfall wieder aktiv an Fällen mitarbeiten zu können, will eine alte Frau einen Mord in der Wohnung eines rehabilitierten Sexualstraftäter gleich gegenüber beobachtet haben. Das sorgt für ziemlich viel Zündstoff - auch in Daniels Familie. Denn seine Frau Marie, die als Zeichnerin zu dem Fall hinzugezogen wird, entdeckt eine Verbindung zu ihrem Chef und Maries Cousin Ben versucht sich das Vertrauen der ehemaligen Sexualstraftäter zu erschleichen.





Meine Meinung:

Laura Wulff hat einen spannenden Thirller geschrieben, in dem sie gleich mehrere in unserem Kulturkreis sehr heikel sind. Behinderung und Pädophilie lassen immer wieder hitzige Disskusionen aufkommen. Ob man nun eine Querschnittlähmung hat oder für ein Sexualverbrechen verurteilt wurde, man hat mit sehr vielen Vorurteilen zu kämpfen - ein sehr grosses Thema im Buch. Dadurch werden sehr viele, wichtige Fragen aufgeworfen:
- Wie soll man mit Pädophilen umgehen? Wie genau sollte man sie in die Gesellschaft resozialisieren? Sollte man ihnen überhaupt eine zweite Chance geben? Kann man Pädophilie heilen?
- Was geschieht mit Polizisten, die gelähmt werden? Mit welchen Schwierigkeiten hat man im Alltag zu kämpfen und was sollten wir verändern um diesen Problemen besser zu begegnen?

Ich fand es toll, wie diese Fragen immer wieder aufgegriffen wurden und auch die Art, wie die Autorin Antworten darauf gefunden hat. Einmal mehr wurde mir bei der Lektüre bewusst, dass es in unserer Welt kein Schwarz/Weiss gibt, nur schmutziges Grau und dass Dinge sehr viel komplizierter sind, als sie auf den ersten Blick scheinen.  Und das ist für mich einer der wichtigsten Grundsätze, weil es genau dieses Grau ist das unser Leben so interessant macht, dass Menschen so verschieden macht und so viele Fragen aufwirft und Ethik zu einem der meist disskutieren Themata der Philosophie macht. 

Ein weiterer grosser Pluspunkt war der Spannungsbogen. Normalerweise haben Thriller bei mir einen sehr schweren Stand. Am Anfang finde ich es sehr spannend, den Mittelteil finde ich einfach nur langweilig und das Ende hätte zwar Potential aber ich verstehe dann die Geschichte schon nicht mehr so gut. Anfangs gibt es auch bei Nr. 13 einige Handlungsstränge am Anfang, viele Personen sind verwickelt und man hat absolut keinen Durchblick. Doch schon bald ergeben sich einige Verbindugen und richtig toll fand ich es, dass schon in der Hälfte einige Nebenstränge wegfallen. Das war gut gemacht, denn dann fühlte man sich bestätigt, hatte das Gefühl etwas zu wissen und es kam auf jeden Fall keine Langeweile auf.

Leider gab es trotz allem auch ein paar negative Punkte. Den Schreibstil fand ich an einigen Stellen etwas ausbaufähig, er hat mir ehrlich gesagt nicht wirklich gefallen. Natürlich steckte hinter der Einfachheit sicher eine Absicht, denn so kann man Gedanken einfach viel realistischer wiedergeben, trotzdem habe ich mich etwas daran gestört. Manchmal kam ich beim Lesen ins Stocken, weil Slang Wörter gebraucht wurden, die ich nicht unbedingt sofort verstanden habe. Schade finde ich auch, dass mir das nur im Zusammenhang mit einem ganz bestimmten Gegenstand passiert sit, dem Rollstuhl. Ich kann verstehen warum der Rollstuhl für den Ermittler Daniel wirklich wichtig ist, immerhin bestimmt er einen Grossteil seines Lebens. Aber ich fand es wirklich nicht unbedingt notwenig, dies auf jeder zweiten Zeile zu wiederholen. Und auch wenn es von Sprachgewandtheit zeugt Synonyme zu kennen: wenn ein Wort so häuftig vorkommt, dass man schon nach einigen Kapiteln fünf verschiedene für ein und dasselbe gelesen hat, dann kam es warscheinlich ein paar mal zu oft vor.


Fazit

Ein meiner Meinung nach sehr empfehlenswerter Thriller, den ihr unbedingt lesen solltet, falls ihr euch für dieses Genre interessiert.


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